Das Projekt
Hintergrund und Idee.
Steigende Einsatzzahlen in der präklinischen Notfallversorgung erfordern neue Strategien. Ein möglicher Lösungsansatz in dieser Situation ist das Konzept der Gemeinde-Notfallsanitäterin bzw. des Gemeinde-Notfallsanitäters.
Das Ziel ist ein ressourcenschonender Umgang mit den zur Verfügung stehenden Rettungsmitteln und eine zielgerichtete Disposition.
Vor diesem Hintergrund ist das durch die niedersächsischen Krankenkassen finanzierte Projekt Gemeinde-Notfallsanitäter von mehreren Partnerinnen und Partnern (Berufsfeuerwehr Oldenburg, Deutsches Rotes Kreuz Cloppenburg, Malteser Hilfsdienst Stadt Oldenburg und Landkreis Vechta, Malteser Schulungszentrum Nellinghof, Rettungsdienst Ammerland, Rettungsleitstelle Vechta und Großleitstelle Oldenburger Land) gemeinsam entwickelt worden.
Dieses von langer Hand geplante Projekt ist nun in der Stadt Oldenburg sowie in den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg und Vechta in den Echtbetrieb gegangen.
Wie funktioniert das? Die Einsätze werden zentral über die Leitstelle gesteuert, so dass bei klassischen Notfällen nach wie vor der Rettungsdienst kommt.
Zu Beginn des Projektes wurde auf die Integration einer wissenschaftlichen Begleitung und weiterer wichtiger Partner geachtet. Hierzu gehören:
- die Universität Oldenburg (Department für Versorgungsforschung)
- Universitätsklinik für Anästhesiologie/AINS – medizinische Auswertungen
Weitere Partner sind:
- Nds. Ministerium für Inneres und Sport
- Kostenträger mit Vertretern der AOK und der VDEK
Die beteiligten Regionen
Ammerland, Cloppenburg, Stadt Oldenburg:
Diese Bereiche sind an die Großleitstellen Oldenburger Land angeschlossen.
Landkreis Vechta:
Der Landkreis Vechta ist ein eigener Leitstellen- und Wirkungsbereich.
Wesermarsch und Delmenhorst (DEL):
Wesermarsch, Delmenhorst sowie der Landkreis Oldenburg gehören ebenfalls zur Großleitstelle Oldenburger Land, nehmen aber derzeit nicht am Projekt teil.
Neben den beschriebenen theoretischen Inhalten wurden auch praktische Lerninhalte integriert. Hierzu gehören Hospitationen in verschiedenen Einrichtungen wie hausärztliche Praxis, Geriatrie, Urologie etc.
Durch die Praxisanteile soll die entsprechende Handlungssicherheit in der Ersteinschätzung einer Notfallsituation und deren Abgrenzung zu nicht akuten Einsätzen sowie der Durchführung und Unterstützung in der ambulanten medizinischen Versorgung erlernt werden.
Weitere Informationen finden sich im Curriculum für den Gemeindenotfallsanitäter.
Weiterbildung
Handlungssicherheit durch Theorie und Praxis.
Ausbildung:
Die Weiterbildung zum Gemeinde-Notfallsanitäter erfolgt in einem dreimonatigen Lehrgang. Dabei werden 480 Stunden in Vollzeit, mit aufeinander abgestimmten praktischen und theoretischen Unterrichtsphasen absolviert.
Die schulische Ausbildung findet sowohl im Malteser Schulungszentrum in Nellinghof als auch an der Notfallsanitäterschule der Berufsfeuerwehr Oldenburg statt. Dieses endet mit einer Überprüfung durch die ausbildende Einrichtung in Abstimmung mit den ÄLRD.
Inhalte der theoretischen Ausbildung sind z.B. Kenntnisse über Schnittstellen, chronische Erkrankungen, Pharmakologie, Wundmanagement und vieles mehr.
Die Einsatzindikatoren des Gemeinde-Notfallsanitäters
Hier kommt der Sanitäter zum Einsatz.
Anhand von spezifischen Indikatoren wird entschieden, welches Rettungsmittel eingesetzt wird. Dabei steht immer die adäquate Versorgung des Hilfesuchenden im Vordergrund. Ist mindestens einer der folgende Punkte gegeben, kommt der Gemeinde-Notfallsanitäter zum Einsatz:
Vorteile
Die Versorgungsqualität wird gesteigert.
Patienten bekommen die Hilfe, die sie wirklich benötigen. Dazu gehört:
- Eine bedarfsgerechte ambulante Versorgung
- Das Hinzuziehen eines Hausarztes
- Keine unnötigen Transporte in die Klinik
Hierdurch findet ein ressourcenschonender Einsatz statt:
- Weniger Fehldisponierung der Rettungsmittel
- Weniger Fehldisponierung von Patienten in der Notaufnahme
- Mehr freie Rettungsmittel im Einsatzgebiet, somit Sicherung der Hilfsfrist
- Entlastung der Notaufnahmen, dringlich zu versorgende Patienten erhalten schnellere Hilfe
Insgesamt wird die Versorgungsqualität durch eine zielgerichtete Einschätzung von Notfallsituationen und der bedarfsgerechten Zuführung von Patienten zur ambulanten und stationären ärztlichen sowie pflegerischen Versorgung gesteigert.
Aus den oben genannten Punkten ergibt sich eine Sicherung der Wirtschaftlichkeit im Gesundheitssystem.
Beteiligte
Die Partner hinter dem Projekt.
Projektbeteiligte:
Rettungsleitstelle Vechta
Rettungsdienstliche Träger:
Gesetzliche Krankenkassen
Wissenschaftliche Begleitung:
Ärztliche Leiter der Träger
- Landkreise Ammerland
- Landkreis Cloppenburg
- Landkreis Vechta
- Stadt Oldenburg
Kontakt
So erreichen Sie uns.
Gemeindenotfallsanitäter
Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH